Wie hole ich Referenzen und Empfehlungsschreiben ein?

Referenz für das Empfehlungsschreiben © kaboompics.com_pexels.com
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Verfasst von Stefan Gerth

Was versteht man unter einer Referenz?

Eine Referenz bezeichnet laut Duden eine Person oder Stelle, auf die verwiesen wird, weil sie [lobende] Auskunft über jemanden geben kann. In den meisten Fällen wird diese Auskunft oder auch Empfehlung über einen telefonischen Kontakt gegeben.

Um einen Referenz-Kontakt in Ihre Bewerbung einzubinden, fügen Sie den Kontakt einfach Ihrem Lebenslauf bei.

Was versteht man unter einem Referenzschreiben?

Ein Referenzschreiben, oder auch Empfehlungsschreiben genannt, bezeichnet die lobende Auskunft einer Person über eine andere Person in schriftlicher Form.

Besonders im englischsprachigen Raum gehört eine Referenz zum typischen Inhalt einer Bewerbungsmappe. Bewerben Sie sich also bei einem britischen oder amerikanischen Unternehmen, sollten Sie nach Möglichkeit mindestens ein Referenzschreiben beilegen. In Deutschland ist das Empfehlungsschreiben besonders im universitären Bereich verbreitet. Speziell für Doktorandenstellen benötigen viele Bewerber ein solches Schreiben über ihre Referenzen. Betrachtet man jedoch den generellen Arbeitsmarkt in Deutschland, sind Empfehlungsschreiben doch eher unüblich. Legen Sie also am besten nur eines bei, wenn es in der entsprechenden Stellenausschreibung durch den Arbeitgeber ausdrücklich erwünscht ist.

Was tun, wenn eine Referenz verlangt wird?

Am besten ist es, wenn Sie stets darauf achten den Kontakt zu Personen, die Ihnen einen beruflichen Nutzen bringen könnten, aufrecht zu erhalten. Auf diese Weise fällt es Ihnen deutlich leichter, nach einem Empfehlungsschreiben zu fragen, wenn es denn so weit ist. Achten Sie auch darauf, sich frühzeitig um das Einholen Ihres Referenzschreibens zu kümmern. Denn Sie können von niemandem verlangen, ein adäquates Empfehlungsschreiben innerhalb kürzester Zeit aus den Ärmeln zu schütteln. Teilen Sie also am besten dem Referenzschreiber detailliert mit, worum es geht und legen Sie auch eine Kopie der Stellenausschreibung bei.

Wer kommt als Referenzgeber infrage?

Als Referenzgeber eignet sich grundsätzlich jede Person, der man es aufgrund ihrer beruflichen oder gesellschaftlichen Stellung zutraut, eine fundierte Meinung über Sie, Ihre Persönlichkeit und Ihre Leistungen, bzw. Leistungsfähigkeit abzugeben. Besonders aus der Sicht des Unternehmens, bei dem Sie sich bewerben, spielen dabei Glaubwürdigkeit und Neutralität des Referenzgebers eine wesentliche Rolle. Aus diesem Grund ist weder Ihr Schwager noch Ihre Schwester, geschweige denn Ihr Kumpel aus dem Sportverein oder einer Ihrer ehemaligen Arbeitskollegen derselben Hierarchiestufe als Referenz für das Empfehlungsschreiben geeignet.

Gute Referenzgeber sind: Professoren, Doktoren und Lehrstuhlinhaber, Geistliche, Politiker, Vereinsvorstände, Amtsleiter, Firmenchefs, aber auch ehemalige Vorgesetzte, Kunden, Auftraggeber, Geschäftsfreunde, Mentoren, Ausbilder und Chefs von Institutionen, bei denen Sie ehrenamtlich tätig waren oder sind.

Wie sieht so ein Empfehlungsschreiben aus?

Als Richtwert für ein Empfehlungsschreiben ist der Umfang einer DIN A4 Seite angedacht. Der Inhalt sollte stets aktuell sein und sich auf Ihre persönliche und fachliche Eignung im Hinblick auf die angestrebte Stelle beziehen. Der zukünftige Arbeitgeber muss erkennen können, wieso der betreffende Referent so gut über Sie informiert ist und was genau Sie für ihn oder seine Institution getan haben. Der Empfehlende schätzt Sie, Ihre Leistung und Ihre persönlichen Stärken ein, hebt besondere Leistungen hervor und weist optimistisch auf Ihren möglichen Erfolg in der Zukunft hin.

Tipp: Fordern Sie keine Empfehlungsschreiben von Personen ein, die Sie kaum kennen. Auch wenn Personen Ihnen das Erstellen eines solchen Schreibens gegen ein Entgelt anbieten, seien Sie sich bewusst , dass nahezu jeder Personaler diesen „Schwindel“ durchschauen wird!

K.O.-Kriterien bei einem Empfehlungsschreiben:

  • Es wirkt wie ein Gefälligkeitsdienst.
  • Das Schreiben enthält eher pauschale, letztlich nichtssagende Beurteilungen Ihrer Person.
  • Es sieht so aus, als hätten Sie das Schreiben selbst verfasst. Zum Beispiel weil es keine persönliche Note des Verfassers enthält.
  • Man könnte Ihnen irgendwann eine verdächtige Nähe zur Referenzperson nachweisen.
  • Der Referenzgeber ist eine ungeeignete Person (siehe Tipp).

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